Weniger Straftaten in Lindau
Am 19.05.2025 trafen sich Frau Oberbürgermeisterin Dr. Claudia Alfons und Frau Polizeipräsidentin Dr. Claudia Strößner zum jährlichen Sicherheitsgespräch in der Stadtverwaltung der Stadt Lindau, um die aktuelle Kriminalitäts-/Sicherheitslage zu beleuchten.
Neben den Behördenleitungen selbst nahmen auch Vertreterinnen und Vertreter der Schutz- und Kriminalpolizei Lindau, der Grenzpolizei Lindau, sowie die zuständigen Amts- und Abteilungsleitungen des Bürger- und Ordnungsamts und der Abteilung für Öffentliche Sicherheit und Ordnung am Informations- und Erfahrungsaustausch teil.
Gemeinsam wurde die aktuell vorliegende Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für den Bereich der Stadt Lindau erörtert. Erstmals seit dem Jahr 2021 ist die Anzahl der registrierten Straftaten deutlich rückläufig. Während im Jahr 2023 noch 2.053 bereinigte Straftaten registriert wurden, kann für das Berichtsjahr 2024 ein Rückgang um 311 Straftaten auf insgesamt 1.742 Straftaten verzeichnet werden. Das entspricht einer Abnahme der polizeilich bekannt gewordenen Delikte um 15%. Insbesondere die Fallzahlen aus dem Phänomenbereich der Gewaltkriminalität sind um fast 19% gesunken.
Auch die Häufigkeitszahl sinkt
Durch den Rückgang der Fallzahlen sank auch die (bereinigte) Häufigkeitszahl um 16% von 7.943 im Jahr 2023 auf 6.660 im Jahr 2024. In der Kriminologie wird die Häufigkeitszahl als vergleichbares Gradmaß für die Zahl der polizeilich registrierten Straftaten je 100.000 Einwohner verwendet. Sie drückt die durch die Kriminalität verursachte Gefährdung aus. Das Risiko, Opfer einer Straftat zu werden, sinkt demnach.
Bereinigt bedeutet, dass Tatbestände, die ausschließlich von Ausländern begangen werden können, herausgerechnet werden. Ausländerrechtliche Verstöße sind Straftaten nach dem Aufenthalts-, Asyl- und Freizügigkeitsgesetz. Beispielsweise die illegale Einreise in das Bundesgebiet. Bedingt der grenznahen Lage der Stadt Lindau, respektive des Landkreises Lindau und den damit einhergehenden Fahndungskontrollen durch die Grenzpolizeidienststellen ist eine überdurchschnittlich hohe Differenz zwischen den bereinigten und den unbereinigten Zahlen der Kontrolldelikte erkennbar.
Die (bereinigte) Aufklärungsquote für den Bereich der Stadt Lindau korrigierte sich im Jahr 2024 um 1,8% auf 71,7% leicht nach unten (Vorjahr: 73,5%). Diese liegt somit über der Aufklärungsquote des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West mit 69,6% und der gesamtbayerischen Aufklärungsquote von 64,9%.
Weniger Verkehrsunfalltote zu beklagen
Im weiteren Verlauf stellte die Polizei die Verkehrsstatistik 2024 vor. Die Verkehrsunfallzahlen stiegen im direkten Vergleich zum Jahr 2023 marginal um zwei Verkehrsunfälle auf insgesamt 913 Vorgänge an. Positiv ist allerdings die Entwicklung bei den Opfern von Verkehrsunfällen. Während im Jahr 2023 vier Verkehrsunfalltote zu beklagen waren, wurde im Jahr 2024 eine Person getötet. Die Anzahl der Verletzten sank von 231 Personen auf 161 Personen.
Hauptunfallursachen sind die Missachtung des Sicherheitsabstandes, Fehler beim Wenden, respektive Rückwärtsfahren, sowie die nicht angepasste Geschwindigkeit. Gerade im Bereich der nicht angepassten Geschwindigkeit ist eine deutliche Steigerung von 165% im Vergleich zum Vorjahr feststellbar. Der Anteil von alkohol- und drogenbedingten Unfällen ist deutlich rückläufig.
„Die zahlenmäßig positive Entwicklung, insbesondere im Bereich der Verkehrsunfallopfer und der rauschmittelursächlichen Verkehrsunfälle, ist das Ergebnis einer konsequenten Umsetzung von Verkehrskontrollen und Sensibilisierung von Verkehrsteilnehmern. Die Bekämpfung der Hauptunfallursachen sowie die Verhinderung und Verfolgung von Trunkenheits- und Drogenfahrten haben für die Polizei weiterhin hohe Priorität“, so Polizeipräsidentin Dr. Claudia Strößner.
Sicherheitswacht hat ihren Dienst aufgenommen
Im Rahmen des Sicherheitsgespräches 2024 zeigte sich Oberbürgermeisterin Dr. Claudia Alfons erfreut darüber, dass die neue Sicherheitswacht wie geplant ihren Dienst aufnehmen konnte. Die Erfahrungen nach einem Jahr sind durchweg positiv und tragen durch deren erkennbare Präsenz einen entscheidenden Beitrag zum Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung bei. Aktuell verrichten drei Mitarbeitende der Sicherheitswacht ihren Dienst in Lindau. Die Ausbildung neuer Angehöriger beginnt bereits in Kürze. Das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West sucht jederzeit Interessenten für die Sicherheitswacht im Bereich Lindau und freut sich über zahlreiche Bewerbungen.
„Für Ihren engagierten und effektiven Einsatz für unsere Sicherheit in Lindau bedanke ich mich sehr“, so Oberbürgermeisterin Dr. Claudia Alfons. Beide Behördenleiterinnen zeigten sich erfreut über die positive Entwicklung der Sicherheitslage und sehen diese als Ergebnis einer vertrauensvollen und professionellen Zusammenarbeit. Der Ausbau und die Fortsetzung des Dialogs beider Behörden steht auch künftig im Vordergrund.