Dauerregen: Einsatzlage entspannt sich
Die meisten der Evakuierten können zurück in ihre Wohnungen
Der Dauerregen im Stadtgebiet Lindau und Umgebung hält weiter an. Die Einsatzlage der Feuerwehr und Polizei entspannt sich jedoch zusehends. Bis Samstagvormittag zählten sie in Lindau rund 400 Einsätze, bei denen insgesamt rund 350 Einsatzkräfte aus dem gesamten Landkreis involviert waren. Am Freitagabend und in der Nacht auf Samstag mussten mehrere Wohnungen und Häuser evakuiert werden. Die Hochwasserrückhaltebecken sind voll, der Pegel fällt jedoch. Bei den Garten- und Tiefbaubetrieben Lindau (GTL) können Bürgerinnen und Bürger noch bis 14 Uhr Sandsäcke abholen.
Der Deutsche Wetterdienst warnt noch bis zum Sonntagmorgen vor extrem ergiebigem Dauerregen in Lindau. „Die Prognosen sehen gut aus. Der Regen wird zunehmend schwächer“, sagt der Kommandant der Feuerwehr Lindau Florian Kainz. Insgesamt entspanne sich die Einsatzlage. Einsatz-Schwerpunkte für die Feuerwehr sind derzeit noch im Bereich der Bayerstraße. Dort hat ein Hangrutsch die Max-von-Laue-Straße verschüttet. Der Schlamm ist auch in zwei Keller vorgedrungen. Die Bayerstraße ist derzeit gesperrt. Laut Feuerwehr wurde eine Person verletzt. Einen weiteren Hangrutsch gab es an der Friedrichshafener Straße in Höhe der Bahnüberführung, deshalb ist die Straße in diesem Bereich aktuell nur einseitig befahrbar.
Stadt Lindau vermittelt drei Personen vorübergehende Unterkunft
In der Nacht evakuierte die Polizei rund 50 Bewohner aus mehreren Häusern und Wohnungen. Sie konnten alle bei Bekannten, Verwandten oder in der Turnhalle der FOS untergebracht werden. Oberbürgermeisterin Dr. Claudia Alfons begleitete die Lage in der Nacht in der Hauptfeuerwache. Sie sprach am Samstagvormittag vor Ort mit den Evakuierten. „Die meisten der Evakuierten konnten bereits in ihre Wohnungen zurückkehren“, sagt Oberbürgermeisterin Dr. Claudia Alfons. Drei Personen, deren Wohnungen noch unbewohnbar sind, haben von der Stadt Lindau eine Unterkunft vermittelt bekommen.
Rückhaltebecken sind voll
Die Lage bei den städtischen Hochwasserrückhaltebecken ist angespannt, aber unter Kontrolle. Die Mitarbeiter der GTL waren die ganze Nacht vor Ort und beobachten die Entwicklungen. Das Rückhaltebecken in Oberreitnau läuft zwar derzeit über, das Wasser flutet jedoch nur die umliegenden Felder und keine Gebäude. Die weiteren Rückhaltebecken sind zwar noch voll und stauen zurück, jedoch fällt der Pegel insgesamt, sodass keine akute Gefahr besteht. „Wir sind zuversichtlich, dass sich die Lage weiter entspannt“, sagt der stellvertretende GTL-Werkleiter Andreas Bauer.
Bürger können Sandsäcke abholen
In der Nacht haben die Mitarbeiter der GTL gemeinsam mit der Feuerwehr aus Weiler 5000 Sandsäcke befüllt. Falls Bürgerinnen und Bürger noch Sandsäcke benötigen, können Sie diese heute noch bis 14 Uhr auf dem Gelände der GTL, Robert-Bosch-Straße 41 abholen. Gestern musste die GTL die dringend benötigten Sandsäcke für Feuerwehr und THW vorbehalten und konnte deshalb keine Sandsäcke mehr an Privatpersonen verteilen.
Der Stadtbusverkehr wurde am Freitagabend eingestellt. Inzwischen fahren die Busse wieder, soweit die entsprechenden Straßen frei sind.
Oberbürgermeisterin Dr. Claudia Alfons bedankt sich bei allen Rettungskräften: „Wir sind der Lindauer Feuerwehr, der Polizei, dem THW und dem Bayerischen Roten Kreuz für ihren unermüdlichen Einsatz sehr dankbar. Vielen Dank auch an die Einsatzkräfte aus dem gesamten Landkreis und den angrenzenden Gemeinden für die sehr schnelle Unterstützung. Die Zusammenarbeit der einzelnen Stellen hat hervorragend funktioniert.“