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26.05.2023

Maßnahmenpaket Verkehrssicherung Uferstellen

Ein großer Teil der Lindauer Uferwege führen derzeit ungesichert, direkt an der Wasserkante entlang. Viele Menschen genießen diese direkte Nähe zum See, aber: ungesicherte Ufermauern bergen auch große Gefahren. Nach einer aktuellen Rechtsprechung ist das Thema Sicherungsmaßnahmen an Badestellen und Uferkanten in vielen Kommunen in den Fokus gerückt. So auch in Lindau.

Mit einem vom Stadtrat am 22. Mai 2023 beschlossenen Maßnahmenpaket wird die Stadt Lindau an einigen Stellen ihrer Uferlinie bauliche und vegetationstechnische Sicherungsmaßnahmen vornehmen. Durch die Lindauer Besonderheit, dass ein großer Teil des bayerischen Bodenseeufers mit Uferbefestigungsanlagen versehen ist, entstehen unweigerlich auch hohe Absturzsituationen. Die Kommunen sind im Rahmen ihrer Verkehrssicherungspflicht dazu angehalten, etwaige Gefährdungen zu erkennen und gegebenenfalls durch geeignete Sicherungsmaßnahmen zu beseitigen. Aktuell hat das Thema durch einige neuere Entscheidungen der Rechtsprechung an Brisanz gewonnen.

Mit der Aufgabe, ihre Badestellen bzw. Uferbereiche ausreichend abzusichern, müssen sich daher derzeit viele Kommunen beschäftigen, die über solche Bereiche verfügen.

Vor diesem Hintergrund wurde von der Stadt Lindau ein öffentlich bestellter, gerichtserfahrener Gutachter beauftragt, um einerseits verkehrssicherungsbedürftige Gefahrenstellen zu identifizieren und andererseits möglichst maßvolle, mit dem Landschaftsbild vereinbare Handlungsempfehlungen zu deren Beseitigung zu entwickeln. Eine Begehung und Bewertung erfolgte dabei für die Uferabschnitte zwischen dem Uferpark Wäsen im Osten und dem Giebelbach im Westen sowie im Bereich der Hinteren Insel. Die erforderliche Planung und auch Teile der baulichen Umsetzung, sollen durch die Garten- und Tiefbaubetriebe Lindau in Eigenleistung erfolgen.

Durch gezielte Maßnahmen und aufbauend auf den gutachterlichen Vorgaben wurde in einem ersten Schritt ein Konzept entwickelt, dass die Gefahrensituationen beherrschbar machen soll, ohne dabei den einzigartigen Charakter der Uferlinie zu beeinträchtigen. Teilweise ist es ausreichend, durch bereits angebrachte Beschilderung oder die vorgesehene Herstellung eines trennenden Grünstreifens die notwendige Aufmerksamkeit bei den Nutzern zu erzeugen. Letzteres geht allerdings nur dort, wo es die Platz- und Eigentumsverhältnisse zulassen. Anderenorts werden bauliche Sicherungsmaßnahmen erforderlich. So ist beispielsweise vorgesehen, an den Bastionen, welche den Ufermauern am Aeschacher Ufer oder am Giebelbachufer vorgelagert sind, filigrane Geländer anzubringen. Diese tragen dazu bei, diese Orte sicherer und zudem besser erlebbar zu machen, indem sie als Aussichtspunkte hervorgehoben werden.

Aus Sicht der Stadtverwaltung kann durch die vorgesehenen Maßnahmen ein Mehrwert hinsichtlich der Sicherheit und Erlebbarkeit geschaffen werden. Trotz der prognostizierten Kosten in Höhe von 235.000 Euro kommt es zu keiner zusätzlichen Belastung des diesjährigen Haushalts, da Mittel umgelagert werden können.

Die Planungen sind bereits angelaufen, so dass bis zum Herbst die wesentlichen Arbeiten abgeschlossen werden können.

Hierbei wird ein maximales Augenmerk darauf gelegt, den baulichen Eingriff und damit die Beeinträchtigungen für Bürger und Besucher Lindaus während der Bauzeit, als auch in der späteren Nutzung auf ein Minimum zu beschränken.

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Bettina Wind
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