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Gustav Reinwald

(* 16. März 1837 im fränkischen Diebach; gestorben am 30. September 1898)

- genialer Ordner des wertvollen Stadtarchivs -

Ein mächtiger Granitfelsen mit einem bronzenen Brustmedaillon im alten Aeschacher Friedhof erinnert an den Pfarrer Gustav Reinwald, der sich zur Aufgabe machte, dem Lindauer Stadtarchiv eine Struktur zu geben. Dank ihm ist die wissenschaftliche Erforschung der Lindauer Geschichte erst möglich geworden.

Gustav Reinwald kam 1864 nach Lindau, um eine Stelle als Vikar anzutreten. Mit dem Studium der Theologie, der Geschichte und der Philosophie, wurde sein Wissen offensichtlich so geschätzt, dass ihn die Stadt 1866  mit dem Amt des Verwesers der Lateinschule betraut und zum Subdirektor gemacht hat. Als 1885-1888 die Rathausfassade neu gerichtet wurde, bemühte er sich, die damals im Stadttheater untergebrachte Stadtbibliothek in den Räumen des Rathauses unterzubringen, was ihm auch gelang. Nicht nur Archiv und Bibliothek hielten Einzug, sondern Reinwald brachte auch das Museum unter. Zudem war er Mitbegründer und Vizepräsident des Bodenseegeschichtsvereins, rief 1889 den Lindauer Museumsverein ins Leben und wurde gleich dessen Vorsitzender.

Anlässlich seines 25 jährigen Wirkens in Lindau wurde Reinwald unter Bürgermeister v. Lossow am 28. Januar 1891 mit der Ehrenbürgerwürde ausgezeichnet.