Stadt Lindau macht viele Public-Viewings möglich
Alle eingegangen Anträge wurden genehmigt
Die deutsche Nationalmannschaft startet am Samstag ins Achtelfinale der Fußball Europameisterschaft. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Lindau fiebern gerne bei einem Public-Viewing mit der deutschen Mannschaft mit und wissen, wie wichtig solche Veranstaltungen für die Gastronomie sind. So hat man im Lindauer Ordnungsamt versucht, mit den Veranstaltern Kompromisse zu finden um Fußballfreude zu ermöglichen und trotzdem nachbarschaftsrechtliche Interessen zu wahren.
Im Rahmen der Fußball Europameisterschaft 2024 erfreuen sich Public-Viewings großer Beliebtheit und sind für das Gastgewerbe eine gute Möglichkeit, Gäste anzulocken. Damit Fußballfans länger jubeln dürfen, hat das Bundeskabinett den Lärmschutz für diese Zeit angepasst. Die sogenannte „Public-Viewing-Verordnung“ wurde von den Bundesländern unterstützt und von der Bundesregierung auf den Weg gebracht.
Etwa die Hälfte der Spiele des Turniers beginnen erst um 21 Uhr und dauern bis in die Nachtzeit. Veranstalter hätten sich daher an strenge Lärmschutzgrenzwerte halten müssen. Nach § 2 der Verordnung haben nun die Städte und Gemeinden die Möglichkeit, während der EM-Spiele bestehende Ruhezeiten aufzuheben oder den Beginn der Nachtzeit hinauszuschieben, damit auch zu später Stunde Public-Viewing-Veranstaltungen möglich sind.
Die Verordnung bewirkt allerdings nicht, dass während der EM automatisch Ausnahmen von den Lärmschutzvorschriften bestehen. Die zuständigen Behörden, in dem Fall die Stadt Lindau, sollen vielmehr zwischen dem öffentlichen Interesse an den Fußballspielen und dem Schutz der Nachtruhe abwägen. Zu berücksichtigen sind dabei die Adäquanz und Akzeptanz der öffentlichen Fernsehdarbietung sowie das Publikumsinteresse und die Bedeutung des Spiels für den Turnierverlauf. Hinzu kommen die Abstände zu Wohnhäusern und schutzbedürftigen Einrichtungen, die Sensibilität des Umfelds, Maßnahmen zum Mindern von Lärm sowie Umfang, Anzahl und Aufeinanderfolge der zugelassenen Ausnahmen.
Das heißt, alle Public-Viewing-Veranstaltungen in Lindau müssen vom Ausrichter beantragt und von der Stadt Lindau zugelassen werden. Bei der Stadt Lindau sind zur EM mehrere Anträge eingegangen, die alle genehmigt wurden. Um nachbarschaftsrechtliche Interessen zu wahren, wurden zum Teil Kompromisse gefunden, zum Beispiel, dass nur die Spiele der deutschen Mannschaft und sogenannte „Favoritenspiele“ übertragen werden. Dabei hat sich das Ordnungsamt der Stadt Lindau sehr bemüht, allen Veranstaltern ein Public-Viewing zu ermöglichen.
Antrag zur Konzessionsverlängerung
Aus aktuellem Anlass weisen wir darauf hin, dass Gaststätten, deren Sperrzeit im Innen- wie auch im Außenbereich während der Spielzeit beginnt, bei der Stadt Lindau eine Sondergenehmigung beantragen können. Sollte die Genehmigung nicht im Vorhinein eingeholt worden sein und sich Nachbarn beschweren, muss die Stadt Lindau den nachbarschaftlichen Interessen Folge leisten. Grundsätzlich möchte es die Stadt Lindau jedem Gastronom ermöglichen, Fußballspiele während der Europameisterschaft zu übertragen.