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14.10.2022

Kompromiss sorgt für eine strahlende, aber ressourcenschonende Adventszeit

Für die meisten Lindauern Bürgerinnen und Bürger gehören die leuchtenden Weihnachtsterne zur Adventszeit wie Plätzchen oder Glühwein. 200 dieser Sterne säumen die Straßen auf dem Festland und vor allem auf der Insel und bringen zur Weihnachtszeit seit Generationen Kinderaugen zum Leuchten. Die Stadt Lindau hat nun einen Kompromiss gefunden, um in Zeiten der Energiekrise, eine stimmungsvolle aber trotzdem ressourcenschonende Adventszeit zu ermöglichen.

Schon seit über 50 Jahren wird Lindau, in den Wochen vor Weihnachten zur festlichen Weihnachtsinsel. „Davor“, erzählt Arnold Weiner, vom City und Eventmanagement der Stadt Lindau, „war es ein großer Spaß, wenn die Eltern mit uns nach Bregenz gefahren sind, um dort die Weihnachtsbeleuchtung anzuschauen.“ Herr Müller vom gleichnamigen Modehaus auf der Insel hat, im Jahr 1968, gemeinsam mit anderen Lindauer Händlern eine Initiative gestartet, um auch Lindau in der Weihnachtszeit zum Leuchten zu bringen. Lange Zeit finanzierten die Händler und die Stadt Lindau die Sterne, bis sich 2004 der Stadtrat, in einer prekären Finanzlage, gegen die Weihnachtbeleuchtung aussprach. Pro Lindau und die Lindauer Zeitung starteten die Aktion „Lindau leuchtet“ und retteten mit Bürger- und Händlerspenden das weihnachtliche Strahlen der Sterne.

2008 wurden in Kooperation mit den Stadtwerken Lindau die Weihnachtsbeleuchtung komplett überarbeitet und mit sparsamen LED-Leuchten ausgerüstet. Der jährliche Energieaufwand verringerte sich von über 12500 Kilowattstunden auf 2000 Kilowattstunden. Die Finanzierung übernimmt seither die Stadt Lindau. „Auch wenn die Kosten und der verbrauchte Strom mit rund 2000 Kilowattstunden relativ gering sind“, so Oberbürgermeisterin Dr. Claudia Alfons, „möchten wir in der Energiekrise ein Zeichen setzen, ohne aber den Bürgerinnen und Bürgern die Traditionen und die Adventsfreude zu nehmen.“

Deshalb wird die Weihnachtsbeleuchtung in diesem Jahr anstatt wie früher von 15.30 bis 23 Uhr, nur von 17 bis 21 Uhr leuchten. Das bringt eine Einsparung von 50 Prozent. Um weitere 5 Prozent einzusparen, wird auf die Hälfte der 24 Sterne auf der Seebrücke verzichtet. „Das ist ein Kompromiss“, sagt Arnold Weiner, „der den Lindauerinnen und Lindauern, trotz Corona und Energiekrise Licht in die dunkle Jahreszeit bringen soll.“ Auch für die Geschäftsleute, die in den vergangenen zwei Jahren gelitten hätten, sei die weihnachtliche Beleuchtung ein wichtiges Zeichen, so Weiner.  Anders als bei der Beleuchtung von Denkmälern, oder zum Beispiel der Hafenbeleuchtung, hat der Gesetzgeber explizit kein Verbot der Weihnachtsbeleuchtung ausgesprochen. Trotzdem soll auch bei der Hafenweihnacht gespart werden. Waren früher die Bäume am Hafen und Rüberplatz auch unter der Woche beleuchtet, werden sie nun nur an den Markttagen, also Donnerstag bis Sonntag erstrahlen. Außerdem wird die Schaltzeit um 2 ½ Stunden auf 16.30 bis 22.30 Uhr verringert. Da zusätzlich nicht mehr alle Bäume glitzern werden, braucht die gesamte Beleuchtung der Hafenweihnacht nur noch 250 Kilowattstunden.

„Wir sorgen somit für eine ressourcenbewusste, aber trotzdem stimmungsvolle Adventszeit, die wir alle nach den zwei Coronajahren und so dringend nötig haben“, so Oberbürgermeisterin Dr. Claudia Alfons. Aus diesem Grund werden auch die traditionellen Weihnachtsbäume auf der Insel und in den Stadtteilen in diesem Jahr weiterhin für festliche Stimmung sorgen.

Die Tradition der Lindauer Weihnachtsbäume lässt sich übrigens bis in die 1920er Jahre zurückverfolgen. In der Stadtchronik für das Jahr 1928 heißt es: „Ein allgemeiner Christbaum, mit elektrischen Lichtern reich besetzt, schmückte den Bismarckplatz und die Heidenmauer die Weihnachtszeit hindurch.“

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