Künstliche Intelligenz misst Luftqualität in Lindau
EU-Projekt: Wie wirken sich Mobilitätsstrategien auf die Luftqualität in Städten aus?
Mit der zunehmenden Urbanisierung und dem damit verbundenen Anstieg der Bevölkerung in städtischen Gebieten ist die Dekarbonisierung der Städte zu einer immer größeren Herausforderung geworden. Vor diesem Hintergrund und angesichts der beispiellosen Schadstoffbelastung durch den Stadtverkehr validiert IMAGINEXT eine Software-as-a-Service-Lösung, die mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz untersucht, wie sich bestimmte Mobilitätsstrategien und nachhaltige Verkehrsmaßnahmen auf die Luftqualität auswirken. Die Sensoren dafür wurden in Lindau und in Cartagena, Spanien, aufgestellt.
In Lindau fand Ende Oktober eine Veranstaltung des Projekts IMAGINEXT statt, bei der sich alle Projektpartner zum ersten Mal persönlich trafen. Mit IMAGINEXT zeigen die Projektleiter aus Spanien und Deutschland, wie die Zusammenarbeit auf europäischer Ebene funktionieren kann.
Das Projekt IMAGINEXT wird vom EIT Urban Mobility kofinanziert, einer Initiative des Europäischen Innovations- und Technologieinstituts (EIT), einer Einrichtung der Europäischen Union. Ziel des Pilotprojekts ist die Bekämpfung der durch Mobilität verursachten Luftverschmutzung. Das Projekt steht für innovative Ansätze in verschiedenen Bereichen der nachhaltigen Mobilität und soll sich positiv auf die Gemeinschaft auswirken.
"Die Mobilitätsforschung ist ein zentraler Bestandteil unserer täglichen Arbeit; unser Hauptaugenmerk liegt darauf, unser Fachwissen und unsere Ressourcen zur Förderung von Innovation und Fortschritt im Bereich Logistik und Mobilität einzusetzen. Die Zusammenarbeit im Rahmen von IMAGINEXT eröffnet uns eine weitere Möglichkeit, wegweisende Lösungen zu entwickeln, die die Gestaltung und Optimierung von Entscheidungsprozessen positiv beeinflussen. Damit wollen wir einen Beitrag zur nachhaltigen Mobilität selbst leisten. Mit Projekten wie IMAGINEXT wollen wir die Zusammenarbeit zwischen Regierungen, Stadtplanern, Forschung / Wissenschaft und Industrie anregen und fördern. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und das Erreichen einer nachhaltigeren und sozialverträglicheren Mobilität im urbanen Raum", unterstreicht Prof. Dr. Uwe Clausen, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik (IML).
In Lindau wurden in den letzten Jahren mehrere mobilitätsstrategische Planungsprozesse durchgeführt und beschlossen, wie zum Beispiel der Umbau einer Normalstraße in eine Fahrradstraße. Lindau ist daher ein idealer Standort für IMAGINEXT. Das Pilotprojekt wurde während des Umbaus der Fahrradstraßen durchgeführt, so dass die Luftqualität vor und nach dem Umbau gemessen werden kann.
"Wir freuen uns, dass Lindau Teil des Forschungsprojekts IMAGINEXT ist. Wir erhoffen uns von den Projektergebnissen, dass wir die Wirkung unserer Mobilitätsmaßnahmen messen können und so die nachhaltige Mobilität vor Ort gezielt fördern. Nur so ist es uns als Stadt möglich, den Verkehr langfristig umweltfreundlicher zu gestalten und neue Mobilitätslösungen und Technologien für Bürger und Gäste einzuführen. Die Vernetzung mit anderen Innovationsakteuren auf EU-Ebene ist dabei ein wichtiger Bestandteil", so Lindaus Oberbürgermeisterin Dr. Claudia Alfons.
Während der Veranstaltung erläuterten Experten und Projektleiter den aktuellen Stand von IMAGINEXT und zeigten erste Ergebnisse und Erfolge auf. Die Teilnehmer der Veranstaltung besichtigten auch gemeinsam den neuen Radweg an der Bregenzer Straße, der mit einem der Sensoren ausgestattet wurde.
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Für mehr Informationen kontaktieren Sie bitte:
Annkathrin Dilly, Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML) – Projektzentrum für Mobilität, Verkehr und Umwelt, E-Mail
Projekt Partner:
- Fraunhofer Society for Advancement of Applied Research
- CARNET – UPC Technology Center
- PTV Group
- Stadt Lindau
- Cartagena City Council
- HOPU